Lebens-Balance Blog #2: Einfachheit

Einfach.

Irgendwie entwaffnend, dieses Wort. Es hat eine ihm inneliegende Klarheit, Eindimensionalität.

Ein-fach. Alles passt in ein Fach. Übersichtlich. Unkompliziert.

Oft gehen wir mit diesem Wort sehr locker und grosszügig um, brauchen es für alle möglichen Situationen. „Mach doch einfach mal…“, „Kannst du nicht einfach…?“. Doch was meinen wir in diesen dahingesagten Phrasen wirklich? Ist das Wörtchen „einfach“ darin bloss ein Füllwort?

Stecken wir dann in gewissen Situationen, die uns nahe gehen und beschäftigen, dünkt uns gar nichts mehr einfach. Da finden wir alles schwer, zäh, mühsam. Manchmal ist es so schlimm, dass wir den Kopf in den Sand stecken müssen, weil wir die Schwere nicht mehr aushalten. Und so wird es auch nicht leichter. Das ist vielen von uns bewusst und trotzdem sind sie blockiert, schaffen es nicht, zur Einfachheit zurück zu kehren. Und klar, Einfachheit ist zu einem gewissen Mass auch subjektiv. Ein „einfaches Abendessen“ besteht bei manchen aus einer Suppe und einem Stück Brot und bei anderen aus einem Dreigänger mit abgestimmten Weinen.

  • Fordert dich dieses Wort dazu auf, deine Sprache zu beobachten zu beginnen? Wann brauchst du Wörter bewusst und wann unbewusst?
  • Könntest du deine Sprache aktiv verändern hin zu bewussten Aussagen?
  • Wo ist dein Leben kompliziert und wo einfach? Entdeckst du hier Regeln, Muster, Glaubenssätze?
  • Wo passt ein Aspekt deines Lebens noch nicht in ein Fach?
  • Vielleicht könnte es ein Ansatz sein, das nächste Mal, wenn du etwas schwierig oder schwer findest, dir zu überlegen, was du dazu beitragen könntest, dass es etwas einfacher, leichter würde? - Beginne mit kleinen Schritten! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Bild: Brigitte Tschannen