Lebens-Balance Blog #7: Glaubenssätze

„Glauben versetzt Berge.“

…und wie ist es mit Glaubenssätzen?

Glaubenssätze sind Einstellungen, innere Überzeugungen oder Modelle über uns selber, andere Menschen oder die Welt, welche wir entwerfen, um uns im Leben zu orientieren. Glaubenssätze hindern uns daran, aus dem Herzen heraus und ohne Limitationen zu leben. Im schlimmsten Fall machen sie krank und sperren uns in unsere eigenen Käfige.

  • „Das hat schon mein Grossvater immer so gemacht.“
  • „Zu Weihnachten gibt es immer Truthahn.“
  • „Milch gibt starke Knochen.“
  • „Schon als Kind konnte ich nicht gut rechnen.“
  • „Ich schlafe selten gut.“
  • „Diese Krankheit liegt in den Genen. Alle in unserer Familie haben sie.“
  • „Schuster, bleib bei deinen Leisten.“

Glaubenssätze können positiv sein und uns in unserem Denken und Handeln unterstützen und uns stärken. Und sie können eben auch negativ sein - wie die oben aufgeführten Beispiele -, uns limitieren auf einen Zustand, wie er mal war und uns dann entsprechend in unserer Entwicklung hindern und ausbremsen.

Wie oft übernimmt der Mensch Denk- und Handlungsmuster aus seinem Umfeld, seien es nun Familie, Freundeskreis, Arbeit, Verein usw., ohne sie wirklich zu reflektieren. Etwas, was schon lange in die Gewohnheit übergegangen ist, zu reflektieren, kann unangenehm sein: Man merkt vielleicht plötzlich, dass man schon länger in etwas gefangen ist, was einem eigentlich gar nicht gut tut. Schon diese Erkenntnis kann ernüchternd sein. Vielleicht hat man mit einem Glaubenssatz Jahre seines Lebens „vergeudet“? Daraus dann den Schluss zu ziehen, dass man an diesem Glaubenssatz nun etwas ändern will, braucht schon etwas Mut. Denn wie dürfte das Umfeld auf solche Kursänderungen reagieren? Meist wohl kaum motivierend, sondern mit kritischen, unangenehmen Fragen wie z.B.: „Bist du jetzt etwas Besseres?“, „Willst du jetzt nicht mehr zu uns gehören?“ oder ähnlich.

Folgende Fragen können beim Erkennen von negativen Glaubenssätzen helfen:

  • Ist das wirklich so? Wer sagt das? Wer hat das früher zu dir gesagt?
  • Welche Annahmen und Überzeugungen hast du über dich selbst und über die Welt? Hast du Annahmen darüber, wie etwas ausgehen wird? Warum hältst du diese Annahmen (immer noch) für wahr und was bringt es dir?
  • Welche Beweise zu diesen Annahmen gibt es in der Gegenwart? Könnte auch genau das Gegenteil wahr sein? Wie lange willst du diesen Quatsch über dich noch glauben?
  • Denk zurück an eine Situation, in der es dir nicht gut ging. Gibt es einen Glaubenssatz, der hinter deinen negativen Gefühlen oder deinem Verhalten steckte?
  • Mach dich auf die Suche nach Signalwörtern wie: muss, niemand, sollte, nie, immer, alle usw.
  • Begegnen dir im Alltag, in Partnerschaften usw. immer wieder die gleichen Situationen?
  • Gibt es wiederkehrende Gedanken, die du bereits als Teil deiner Persönlichkeit empfindest, obwohl du tief in dir drin weisst, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen?

Das Transformieren und Loslassen der negativen Glaubenssätze ist meist nicht von heute auf morgen möglich ist. Unsere Psyche braucht Zeit, sich umzustellen:

Negativer Glaubenssatz: „Ich schaffe das nicht, dafür bin ich nicht klug genug.“

Zwischenschritt: „Ich schaffe das noch nicht.“

Positiver Glaubenssatz: „Ich schaffe das!“


Einige Fragen zur Selbstreflexion:

  • Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir immer dann, wenn wir solche Floskeln in den Mund nehmen, kurz darüber nachdenken, ob sie wirklich stimmen und reinspüren, ob sie uns stärken oder behindern?
  • Was wäre das Beste, das uns passieren könnte, wenn wir einen negativen Glaubenssatz entweder aus unserem Leben eliminieren oder in einen positiven Glaubenssatz umwandeln würden?
  • Und was wäre das Schlimmste, das uns dabei passieren könnte?

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